JOHNNY IZATT-LOWRY

AROUND DUSK, OR THEREABOUTS


3 February to 2 April 2022

 

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Exhibited artworks

PRESS RELEASE (DEUTSCHE VERSION WEITER UNTEN VERFÜGBAR)
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We are proud to present Around dusk, or thereabouts Johnny Izatt-Lowry’s first solo exhibition outside of the UK.

Describing scenes both incidental and assembled, this new series of still lifes is coloured by the half-light of dusk. The sense of the uncanny central to his work is heightened by one of uncertainty as objects resolve themselves out of the darkness. The images are not without levity though, and the playfulness of subject and scale that is perhaps his signature remains, even in the gloaming.

As quotidian as the subjects of these works may appear, they reach the viewer from a considerable distance. Growing up in rural England, Izatt-Lowry has long looked beyond his immediate surroundings for source material. Each of these works is composed of collaged elements taken from the internet, composed in Photoshop and subsequently drawn from a number of times before being committed to in layers of pigment and soft pastel on delicate crepe fabric.

This process creates a remarkably delicate, textured surface, upon which the dry pigment seems to sit in a pure state. The haziness and depth this achieves effects a dreamlike uncertainty in the images, which feel like they may dissolve if interrogated too closely. This tangible quality is somehow the perfect ground for the naïvely awkward use of perspective and joyously uncompromising fullness of framing. A sleeping dog that might be the faithful dozing companion of a renaissance scene cannot be contained by the stretcher, while elsewhere a grotesquely sized cabbage is treated with no less humanity.

The occurrence of mass-mediated reproductions of modern art is here as in his previous work; Leger and Braque lie open on the table; a sunflower lies nearby. Homages perhaps to masters of re-rendering the familiar in unexpected ways. In other works we see pattern-making employed, often with the effect of pushing the reference material further away from its source and towards the dreamlike, where new meanings seem to want to will themselves into being.

Is there psychological or creative significance to the scattered pencils and lit cigarettes? Am I wishful in seeing a constructivist textile motif where really there are ranks of American cars? This work is not didactic; it is mischievous and refuses to be resolved so easily. It sits somewhere between our own world and the world of representation. Like a dream it feels like it could too easily be lost, leaving only slight but nagging recollections.

These pictures speak intimately to various art histories, from Quodlibet trompe-l’oeil to seventeenth century Dutch flower painting; from Cubism to the pristine surrealism of Domenico Gnoli. Fundamentally they are concerned with the long-standing search for new ways of representing in painting even the most everyday of objects. Johnny Izatt-Lowry has found not just a uniquely personal style in which to do this, but a remarkable technique with which to express it.

 

Pressetext
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Wir freuen uns, mit Around dusk, or thereabouts die erste Soloausstellung von Johnny Izatt-Lowry außerhalb Großbritanniens präsentieren zu können.

Diese neue Serie von Stillleben bildet gleichermaßen zufällige wie gestellte Szenen ab, eingefärbt vom Halbdunkel der Dämmerung. Der Eindruck des Unheimlichen, der Izatt-Lowrys Werk zentral ist, wird von einem Gefühl der Unsicherheit noch verstärkt, mit dem sich die Objekte aus der Dunkelheit lösen. Dabei sind die Bilder nicht ohne Leichtigkeit: Das Spiel mit Subjekt und Maßstab, das man fast schon als sein Markenzeichen bezeichnen könnte, durchdringt auch die Dämmerung.

So alltäglich die Szenen auch scheinen mögen, sie erreichen die Betrachtenden aus einer beträchtlichen Distanz. Aufgewachsen im ländlichen England orientiert sich Izatt-Lowry bei seiner Suche nach Material längst außerhalb seines direkten Umfelds. Jedes der Werke besteht aus einer Collage an Elementen aus dem Internet, die in Photoshop zusammengestellt und danach einige Male abgezeichnet werden, bevor sie schließlich in Schichten von Pigment und Soft-Pastell auf zartem Kreppstoff verewigt werden.

Aus diesem Prozess entsteht eine unglaublich feine, texturierte Oberfläche, auf dem das trockene Pigment wie im Reinzustand aufzuliegen scheint. Dieser Effekt erzeugt eine Unschärfe und Tiefe, die für eine traumartige Unsicherheit sorgt - es scheint, als würden sich die Bilder bei zu genauer Betrachtung einfach auflösen. Diese Greifbarkeit bietet die perfekte Basis für den naiv-unbeholfenen Gebrauch von Perspektive und die freudig-kompromisslose Fülle der Einrahmung. Ein schlafender Hund, anderswo der treu schlummernde Gefährte einer Renaissance-Szenerie, lässt sich nicht von der Leinwand im Zaum halten, während woanders ein grotesk großer Kohlkopf nicht weniger Menschlichkeit erfährt.

Wie schon in vorherigen Arbeiten tauchen auch hier für die Masse gefertigte Reproduktionen von moderner Kunst auf: Leger und Braque liegen offen auf dem Tisch, daneben eine Sonnenblume; vielleicht eine Hommage daran, das Bekannte auf neue und unerwartete Arten wiederzugeben. In anderen Arbeiten sehen wir die Kreation von Mustern, die das Material weiter von seiner Quelle entfernen, hin zum Traumhaften, wo sich neue Bedeutungen selbst zu manifestieren scheinen.

Haben die verstreuten Bleistifte und angezündeten Zigaretten eine tiefere psychologische oder kreative Bedeutung? Ist es Wunschdenken, ein konstruktivistisches Textilmotiv zu erkennen, wo eigentlich reihenweise amerikanische Autos sind? Dieses Werk ist nicht didaktisch; schelmisch widersetzt es sich einer einfachen Deutung. Es befindet sich irgendwo zwischen unserer Welt und der Welt der Repräsentation. Viel zu leicht könnte es einfach verloren gehen, sich wie ein Traum auflösen, bis man nur mit blassen, aber nachdringlichen Erinnerungen zurückbleibt.

Die Bilder treten auf intime Weise mit der Kunstgeschichte in Kontakt, von Quodlibet Trompe-l’oeil zu holländischen Blumengemälden des siebzehnten Jahrhunderts; vom Kubismus zum unverfälschten Surrealismus eines Domenico Gnoli. Sie befassen sich auf grundlegende Weise mit der anhaltenden Suche nach neuen Wegen, alltäglichste Objekte in Gemälden zu repräsentieren. Johnny Izatt-Lowry hat für diese Repräsentation nicht nur einen einzigartigen, persönlichen Stil gefunden, sondern auch eine außergewöhnliche Technik, um sie auszudrücken.